Geschichte

Am 21. März 1909 wurde der Fussball-Club Stockach durch eine kleine Anzahl für ballbegeisterter junger Leute gegründet. Dies waren Josef Wagner, Alois Lang, Josef List, Heinrich Messmer und Karl Sauter. Damals war der Fussballsport noch kein Volkssport wie heute, und es mussten viele Hindernisse überwunden werden, ehe diese Sportart und der Verein in Stockach richtig Fuss fassen konnten. Bezeichnend hierfür ist, dass im ersten Jahr des Bestehens 3 Vorstände amtierten: Johann Wegmann, August Rigal und Emil Neumeister.

 Der Spielbetrieb bestand meist nur aus Trainingsspielen in der alten Kiesgrube an der Ludwigshafener Strasse, während die 5 Wettspiele des ersten Jahres auf verschiedenen, gerade zur Verfügung stehenden Wiesen, ausgetragen wurden. Sämtliche Spiele gingen verloren. Torverhältnis des ersten Spieljahres 1 : 31 . Trotzdem hielt die Begeisterung für den Fussballsport an und 1910 wurde bereits ein Turnier veranstaltet, an dem 19 Vereine teilnahmen, darunter namhafte österreichische und schweizerische Vereine. Dieses Turnier fand auf der inzwischen von der Stadt gepachteten Osterholzwiese statt.

Die gute alte Zeit

Neuen Auftrieb erhielt der Verein, als der Internationale Dr. Glaser, der frühere 1. Vorsitzende des Südbadischen Fussballverbandes, als Lehrer an die Bürgerschule nach Stockach versetzt wurde und als Spieler und Trainer beim FC mitwirkte. Er wurde, während seiner Stockacher Tätigkeit, 1912 auch in die Olympia-Mannschaft für Stockholm berufen. Ebenso wirkte er in diesem Jahr als Mittelläufer (heute Libero) im Länderspiel Deutschland – Schweiz mit.

Die erste Mannschaft im Jahre 1912 bestand aus folgenden Spielern: Th. Vogler, Schneider, Dr. Glaser, Schupp, K. Spriessler, E. Fuchs, Herbold, H. Hügle, K. Stump, Stingel und W. Hügle.

Obwohl es sportlich aufwärts ging, hatte der Verein mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Dies war auch einer der Gründe, die 1913 zu einem Anschluss an die Turngemeinde 1862 führten. Mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges kam der Spielbetrieb zum Erliegen, da sämtliche Spieler zum Heeresdienst einberufen wurden. Nach Beendigung dieser trostlosen Völkerauseinandersetzung war es Willy Hügle, der den Fussballsport und den Verein zu neuem Leben erweckte.

Spieler von 1928 – 29. Es waren H. Fischer, H. Kempter, H. Greiner, E. Blank, H. Maier, H. Seelenbrand, J. Grathwohl, J. Bold, H. Ramsperger, A. Keller, E. Ströbe unter Vorstand H. Hepp. 1935 : H. Seelenbrand, A. Lang, H. Kaiser, H. Greiner, S. Maier, VV. Schwind, F. Maier, H. Ramsperger, W. Maier, H. Fischer, E. Blank, J. Reiser, E. Schmid, H. Bauer unter Vorstand Zähringer.

1934 feierte der FC Stockach sein 25-jähriges Jubiläum. Fritz Klippel importierte die Mannheimer Fussballschule. Die Mannschaft eilte von Meisterschaft zu Meisterschaft.

Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges war leider alle bisherige Mühe umsonst. Welche Phrase und welcher Paradox!

Am 1. Mai 1946 wurde der durch die Besatzungsmacht aufgelöste Verein unter dem Namen VfR (Verein für Rasensport) Stockach wieder gegründet. Das 40-jährige Jubiläum 1949 stand im Zeichen einer grossen Sportlergemeinschaft.

Es war 1945 die erste Aufgabe für die nach und nach aus dem Krieg zurückkehrenden Spieler, sich nach einem neuen Sportplatz umzusehen. Dieser wurde dann auch mit dem jetzigen Dillsportplatz gefunden, und die Spiele auf dem grünen Rasen konnten wieder beginnen. Allerdings waren mancherlei Schwierigkeiten zu überwinden, vor allem die Transportfrage. Während man nach dem 1. Weltkrieg noch mit einem Pferdefuhrwerk zum Spiel nach Konstanz fuhr, in den dreissiger Jahren der sogenannte „Glaspalast“ die Stockacher Mannschaften ans Ziel beförderte, dominierten nun die Holzvergaser. Einmal für die 2. Mannschaft sogar mit einer handbetriebenen Draisine: man musste kräftig pumpen – auf den Geleisen der Bundesbahn zum Spiel nach Sauldorf. Das konnte aber der Fussballbegeisterung keinen Abbruch tun, und im Frühjahr 1946 begann bereits wieder die erste Verbandsrunde.

Wie bereits erwähnt, unter dem Namen VfR Stockach, von der Besatzungsmacht bestimmt, ging es wieder munter weiter. Es durfte auch nur ein Sportverein in Stockach bestehen, so dass in den nächsten Jahren vorübergehend dem Verein auch noch die Abteilungen Handball, Leichtathletik,Turnen, Boxen und Tischtennis angegliedert wurden. Auch die Skizunft gehörte zum VfR. Der neue Verein wurde von Erich Hamm geleitet, ein Jahr später von Herman Ramsperger. Der Verein entfaltete ein reges gesellschaftliches Leben. Man veranstaltete Tanzabende und Gartenfeste, und unter der Initiative von Hermann und der Regie von Ernst Lindclens wurde auch Theater gespielt.

1947 begann, den Erfordernissen entsprechend, die Wiederinstandsetzung des Osterholzsportplatzes, zuerst in Eigenarbeit der Mitglieder, später durch Beschäftigung von bezahlten Arbeitskräften. Mit der Währungsreform waren jedoch die finanziellen Mitteln des Vereins erschöpft, und es bedurfte der Hilfe der Stadtverwaltung. Hier war es vor allem der Initiative des im Jahre 1948 neu gewählten Vorsitzenden, Adolf Niedermeier, zu verdanken, dass die Instandsetzung durch die Stadt Fortschritte machte. Die Vollendung dieses Werkes oblag seinem Nachfolger, Walter Hepp, der schliesslich die neue Sportanlage, zusammen mit dem unter seiner Regie gebautem Vereinsheim, einweihen konnte. Im Jahre 1969 feierte man unter der Vereinsführung von Werner Martin das 60-jährige Jubiläum und 10 Jahre später 70 Jahre VfR Stockach mit Erwin Roller, der ab 1973 bis 1980/81 das Vereinsschiff steuerte. Offiziell übernahm ab 1981 Klaus Schwager das Vereinsruder.

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